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Seit Herbst vergangenen Jahres stehen zwei Bienenvölker auf dem Grundstück hinter dem Neven DuMont Haus. Max Mikat, Teamleiter Product & Project bei den Kölner Stadt-Anzeiger Medien, ist für unsere Bienen verantwortlich; das Imkern hat bei ihm eine lange Familientradition.

Max, der Frühling naht, was bedeutet das für die Bienen?

Die Bienen haben während der kalten Jahreszeit das Bienenvolk nicht verlassen. Bienen sind sehr reinlich und ein gesundes Bienenvolk hält den Stock penibel sauber. Im Frühling fangen die Bienen deshalb langsam an, ihre Wintertraube, in der sie die Königin geschützt über den Winter gebracht haben, zu verlassen und begeben sich bei gutem Wetter auf ihren Reinigungsflug. Hierbei säubern sie sich und ihren Stock und suchen an den sogenannten Frühblühern wie Krokussen oder Weiden erste Tracht (Nektar und Pollen).

Welche Aufgaben stehen für dich rund um die Bienen in den nächsten Wochen konkret an?

Gerade in dieser Jahreszeit sind die Aufgaben vielfältig. Beispielsweise stehen Wachsarbeiten an, bei denen alte Waben eingeschmolzen und zu neuen Waben, sogenannten Mittelwänden, umgearbeitet werden müssen. Mit diesen werden dann wiederum die neuen Brut- und Honigzargen bestückt.

Das wichtigste To Do besteht in dieser Jahreszeit aber in der Futterkontrolle. Sollten die Bienen in dieser Jahreszeit aufgrund schlechten Wetters nicht die Möglichkeit haben, eigenständig Futter einzutragen, dann besteht die Gefahr, dass die Bienen im Volk verhungern. Erfahrene Imker können durch ankippen des Volkes und abschätzen des Gewichtes feststellen, ob ein Volk noch genug Futtervorräte besitzt und bei Bedarf nachfüttern.

Außerdem haben wir bei unseren zwei KStA Medien-Bienenvölkern vor kurzem jeweils eine zusätzliche Zarge auf die Bienenstöcke aufgesetzt, in der die Königin in den kommenden Wochen nun ihre Eier legen kann. Mit der Kirschblüte wird ein weiterer Honigraum dazukommen, in der die Arbeiterbienen dann den Honig eintragen können.

Brauchst du im Umgang mit unseren Bienen keine Schutzausrüstung?

Da ich mit Bienen aufgewachsen bin, habe ich keine Berührungsängste und arbeite eigentlich überwiegend ohne Schutz. Ich persönlich finde es den Bienen gegenüber auch nur fair, ohne Schutz zu arbeiten, schließlich können sich die Bienen vor uns Menschen auch nicht schützen und ohne große Schutzausrüstung arbeitet man automatisch ruhiger und vorsichtiger am Volk. Grundsätzlich ist die Honigbiene im Gegensatz zur Wespe auch sehr friedlich und wenn man ihr nichts tut, dann tut sie einem auch nichts. Nichtsdestotrotz darf man einen Bienenstich nicht unterschätzen. Selbst mir, der schon sehr oft in seinem Leben gestochen wurde, kann es passieren, dass ich mit einem dicken Auge am Montagmorgen auf der Arbeit erscheine.

Wann beginnt in der Regel die Honigernte?

Der beste Zeitpunkt zur Honigernte ist nach der sogenannten großen Tracht, wenn die Obstbäume verblüht sind. Zu den späten Trachten im Jahr zählen beispielsweise die Waldtracht und die Sommertracht auf den Wiesen. Grundsätzlich kann man für den Kölner Raum sagen, dass die Honigsaison von ungefähr Mai bis August geht. Wann geschleudert wird, hängt aber auch stark vom Wetter und dem Standort des Bienenvolkes ab. Für unsere KStA Medien-Bienen lässt sich das zum jetzigen Zeitpunkt so gut wie gar nicht prognostizieren. Hierfür müsste das Volk mindestens ein komplettes Bienenjahr am Standort stehen. Ich bin sehr gespannt!

Schmeckt man Unterschiede?

Definitiv! Es macht geschmacklich einen riesigen Unterschied, ob das Bienenvolk zum Beispiel neben einem Rapsfeld, einem Waldstück oder einer großen Wiese mit Löwenzahn steht. Aufgrund des Umfeldes und der Nähe zu den Rheinwiesen erwarte ich einen leckeren Blütenhonig aus vielen verschiedenen nektarspendenden Blüten.

Und um das Ganze mal etwas in den Arbeitskontext zu setzen: Was können wir von Bienen lernen? 😉

Bienen müssen für ein Glas Honig rund vierzigtausendmal ausfliegen. Dafür besuchen sie drei- bis sieben Millionen Blüten. Die Bienen legen dabei eine Strecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht. Ohne ein klares Teamwork, in dem die Aufgaben geteilt und die besten Futterquellen kommuniziert werden, wäre solch eine Arbeit nicht zu schaffen. Auch wenn der Mensch den Bienen in Sachen Effizienz vermutlich niemals das Wasser reichen wird, gibt es unglaublich viele interessante Verhaltensweisen, die wir uns von den Bienen abschauen können.

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